Expedition patagonisches Inlandeis 2009
Dispatches
- 2009-11-08
- 2009-11-07
- 2009-11-06
- 2009-11-03
- 2009-11-02
- 2009-11-01
- 2009-10-31
- 2009-10-29
- 2009-10-29
- 2009-10-28
- 2009-10-26
- 2009-10-25
- 2009-10-24
- 2009-10-23
- 2009-10-22
- 2009-10-21
- 2009-10-21
- 2009-10-19
- 2009-10-19
- 2009-10-18
- 2009-10-17
- 2009-10-16
- 2009-10-15
- 2009-10-13
- 2009-10-12
- 2009-10-11
- 2009-10-09
- 2009-10-07
- 2009-10-03
- 2009-10-01
- 2009-09-30
Nov 08
Dispatch #31
Published at 18:48
Gibt es das perfekte Abenteuer? Gibt es überhaupt irgendetwas, das
perfekt wäre? Vielleicht ja, vielleicht auch nicht, egal. Unsere
Überquerung des patagonischen Inlandeises von Tortel bis zum Fitz Roy
und zum Cerro Torre war gleich in vielerlei Hinsicht ein perfektes oder
besser gesagt ein großes Abenteuer.
Für mich bedeutete die Überquerung einer gewaltigen Eisfläche neues,
unbekanntes Terrain. Aber das war nicht im mindesten ein Grund für mich,
hierher zu kommen. Mir ging es in erster Linie um Patagonien. Was macht dieses
rauhe und abgelegene Stück Erde aus? Genau das galt und gilt es noch immer,
herauszufinden.
Bild gletscher: Der Jorge-Montt-Gletscher war unser Einstieg auf das
Inlandeis. Ein Meer aus Eis und Gletscherspalten.
Es sind die Granitriesen, die weiten Ebenen der Pampa, die gewaltigen
Gletscher, die vom Inlandeis gespeist werden und natürlich das Inlandeis
selbst. Es ist die viertgrößte Eisfläche unseres Planeten und bestimmt die
interessanteste. Und es ist die Besonderheit Patagoniens. Also mußte ich
dort hin.
Genau mit diesem Entschluß beginnt schon etwas bemerkenswertes. Denn ich
musste erst lernen, wie man eine solche Aufgabe meistert und dazu brauchte
ich Hilfe. In Georg habe ich den perfekten Partner für dieses Projekt
gefunden. Er hat mein Projekt zu seinem eigenen gemacht. Alles was nötig war
für diese Expedition, hat er mir gezeigt. Etwas besseres konnte mir nicht
passieren.
Bild camp: Das Licht auf dem Eis konnte umwerfend sein oder einen zur
Verzweiflung bringen. Auch wenn es auf diesen Bildern nicht so aussieht. In 90
Prozent der Zeit auf dem Eis sahen wir nichts.
Von Anfang an sind wir die Sache gemeinsam sehr strukturiert und
professionell angegangen. Es gab eine strikte Aufgabenteilung, die sich
nach den jeweiligen Fähigkeiten richtete. Deshalb klappte schon im
Vorfeld alles reibungslos. Das setzte sich dann auch während der Tour
fort. Jeder machte auch unterwegs das, was er am besten konnte. Dabei
hat mich sehr beeindruckt, wie Georg damit zurecht kam, dass ich vieles
erst hier richtig lernen konnte. So eine bleischwere Pulka auch im
steileren Gelände zu beherrschen, muss geübt werden. Die Pulka mit
dicken Fäustlingen ein- und auspacken, in den Gurt ein- und aushängen,
Ski an- und abschnallen, Segel ausbreiten und wieder zusammenlegen usw.
Das hört sich alles einfach an, ist es aber bei weitem nicht im Sturm
und Kälte.
Bild georgvorbergen: Die Berge, die aus dem Eis ragten, machen das Inlandeis
Patagoniens so abwechslungsreich. Wenn es was zu sehen gibt, gibt es immer
etwas zu sehen!
Nächstes Puzzle auf dem Weg zum "perfekten Abenteuer" sind neben dem
Partner die Verhältnisse. Es gibt Situationen, in denen man scheitern
muss, weil es eben nicht geht. Vorwärtskommen wird unmöglich. Unfälle
können passieren oder lebenswichtige Ausrüstungsgegenstände werden
zerstört. Da hilft kein Jammern, da hilft nur, die Niederlage
einzugestehen und möglichst gestärkt daraus hervorzugehen. Von all dem
sind wir weitgehend verschont geblieben. Wir mussten hart ran, haben
Gestrüpp, Rampen und Stürme gemeistert. Uns wurde alles abverlangt und
nichts geschenkt. Aber das haben wir auch nicht anders erwartet. Unsere
Stärke bestand von Anfang an in der richtigen Einstellung zum selbst
auferlegten Ziel. Das war sicher der Schlüssel zum Erfolg dieser Tour.
Bild tapirvortorre: Das Segeln war eine sehr schwierige und aufreibende
Angelegenheit. Der Wind ist häufig böig und keinesfalls gleichmäßig. Aber wenn
es gelang, dann waren das die Sternstunden auf dem Eis.
Gestern nun habe ich Georg verabschiedet. Ich selbst werde noch weitere zehn
Tage hier bleiben und den Fitz Roy erkunden. Georg aber muss nach Deutschland
zurück, weil er schon in 14 Tagen einen Job in Nordnorwegen antritt. Er wird
Deutschland vermutlich für lange Zeit oder sogar für immer den Rücken
kehren, um dort sein zu können, wo er sich am wohlsten fühlt. Hoffentlich
bedeutet das nicht, dass wir uns aus den Augen verlieren, denn Georg war
ein großartiger Partner, mit dem ich jederzeit wieder aufbrechen würde,
egal wohin. Übrigens, wenn man Lust auf ein winterliches Outdoor-Abenteuer
haben sollte, dann kann ich Georg und sein kleines Unternehmen Quanok nur
empfehlen. Ich jedenfalls würde mit niemandem lieber in Norwegen, Alaska
oder wo auch immer im Winter unterwegs sein, als mit ihm!
perfekt wäre? Vielleicht ja, vielleicht auch nicht, egal. Unsere
Überquerung des patagonischen Inlandeises von Tortel bis zum Fitz Roy
und zum Cerro Torre war gleich in vielerlei Hinsicht ein perfektes oder
besser gesagt ein großes Abenteuer.
Für mich bedeutete die Überquerung einer gewaltigen Eisfläche neues,
unbekanntes Terrain. Aber das war nicht im mindesten ein Grund für mich,
hierher zu kommen. Mir ging es in erster Linie um Patagonien. Was macht dieses
rauhe und abgelegene Stück Erde aus? Genau das galt und gilt es noch immer,
herauszufinden.
Bild gletscher: Der Jorge-Montt-Gletscher war unser Einstieg auf das
Inlandeis. Ein Meer aus Eis und Gletscherspalten.
Es sind die Granitriesen, die weiten Ebenen der Pampa, die gewaltigen
Gletscher, die vom Inlandeis gespeist werden und natürlich das Inlandeis
selbst. Es ist die viertgrößte Eisfläche unseres Planeten und bestimmt die
interessanteste. Und es ist die Besonderheit Patagoniens. Also mußte ich
dort hin.
Genau mit diesem Entschluß beginnt schon etwas bemerkenswertes. Denn ich
musste erst lernen, wie man eine solche Aufgabe meistert und dazu brauchte
ich Hilfe. In Georg habe ich den perfekten Partner für dieses Projekt
gefunden. Er hat mein Projekt zu seinem eigenen gemacht. Alles was nötig war
für diese Expedition, hat er mir gezeigt. Etwas besseres konnte mir nicht
passieren.
Bild camp: Das Licht auf dem Eis konnte umwerfend sein oder einen zur
Verzweiflung bringen. Auch wenn es auf diesen Bildern nicht so aussieht. In 90
Prozent der Zeit auf dem Eis sahen wir nichts.
Von Anfang an sind wir die Sache gemeinsam sehr strukturiert und
professionell angegangen. Es gab eine strikte Aufgabenteilung, die sich
nach den jeweiligen Fähigkeiten richtete. Deshalb klappte schon im
Vorfeld alles reibungslos. Das setzte sich dann auch während der Tour
fort. Jeder machte auch unterwegs das, was er am besten konnte. Dabei
hat mich sehr beeindruckt, wie Georg damit zurecht kam, dass ich vieles
erst hier richtig lernen konnte. So eine bleischwere Pulka auch im
steileren Gelände zu beherrschen, muss geübt werden. Die Pulka mit
dicken Fäustlingen ein- und auspacken, in den Gurt ein- und aushängen,
Ski an- und abschnallen, Segel ausbreiten und wieder zusammenlegen usw.
Das hört sich alles einfach an, ist es aber bei weitem nicht im Sturm
und Kälte.
Bild georgvorbergen: Die Berge, die aus dem Eis ragten, machen das Inlandeis
Patagoniens so abwechslungsreich. Wenn es was zu sehen gibt, gibt es immer
etwas zu sehen!
Nächstes Puzzle auf dem Weg zum "perfekten Abenteuer" sind neben dem
Partner die Verhältnisse. Es gibt Situationen, in denen man scheitern
muss, weil es eben nicht geht. Vorwärtskommen wird unmöglich. Unfälle
können passieren oder lebenswichtige Ausrüstungsgegenstände werden
zerstört. Da hilft kein Jammern, da hilft nur, die Niederlage
einzugestehen und möglichst gestärkt daraus hervorzugehen. Von all dem
sind wir weitgehend verschont geblieben. Wir mussten hart ran, haben
Gestrüpp, Rampen und Stürme gemeistert. Uns wurde alles abverlangt und
nichts geschenkt. Aber das haben wir auch nicht anders erwartet. Unsere
Stärke bestand von Anfang an in der richtigen Einstellung zum selbst
auferlegten Ziel. Das war sicher der Schlüssel zum Erfolg dieser Tour.
Bild tapirvortorre: Das Segeln war eine sehr schwierige und aufreibende
Angelegenheit. Der Wind ist häufig böig und keinesfalls gleichmäßig. Aber wenn
es gelang, dann waren das die Sternstunden auf dem Eis.
Gestern nun habe ich Georg verabschiedet. Ich selbst werde noch weitere zehn
Tage hier bleiben und den Fitz Roy erkunden. Georg aber muss nach Deutschland
zurück, weil er schon in 14 Tagen einen Job in Nordnorwegen antritt. Er wird
Deutschland vermutlich für lange Zeit oder sogar für immer den Rücken
kehren, um dort sein zu können, wo er sich am wohlsten fühlt. Hoffentlich
bedeutet das nicht, dass wir uns aus den Augen verlieren, denn Georg war
ein großartiger Partner, mit dem ich jederzeit wieder aufbrechen würde,
egal wohin. Übrigens, wenn man Lust auf ein winterliches Outdoor-Abenteuer
haben sollte, dann kann ich Georg und sein kleines Unternehmen Quanok nur
empfehlen. Ich jedenfalls würde mit niemandem lieber in Norwegen, Alaska
oder wo auch immer im Winter unterwegs sein, als mit ihm!
Comments