Expedition patagonisches Inlandeis 2009
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Okt 13
Eintrag #8
Publiziert am 23:06
Georg läßt sich nicht gern aufhalten. Deshalb hat er alles daran gesetzt, es
trotz des gestrigen Feiertages anläßlich der Entdeckung Amerikas, heute noch
zum Jorge-Montt-Gletscher zu schaffen. Ich war ja aus bekannten Gründen
diesbezüglich weniger enthusiastisch.
Trotzdem waren wir beide heute sehr zeitig auf den Beinen. Gleich unser
erster Termin bei der Polizei lief auch ganz reibungslos. Das Permit
wurde begutachtet, nach den Versicherungen gefragt. Man bat uns noch, alle
Karten und sämtliche Unterlagen im Rathaus von Tortel zu fotokopieren. Schon
nach einer knappen Stunde waren wir wieder draussen. Auch der zweite Termin
bei der Marine ging ähnlich flott über die Bühne.
Bild: Falls wir verloren gehen sollten, wissen die überaus freundlichen
Carabineros von Tortel wenigstens, ob sich die Suche auch lohnt.
Wir hatten gestern natürlich unsere Sachen fix und fertig gepackt, damit
wir auch sofort nach den Behördengängen abmarschbereit wären. Auch mit
Aliro Marquez, unserem Bootsführer, der ja gleichzeitig unser Hüttenwirt
und sicher der dickste Mann des Dorfes ist, hatte Georg alles klar
gemacht. Wenn wir mittags loskommen sollten, dann wäre das vollkommen
ausreichend, hatte uns Aliro gestern versprochen. Denn er würde mit uns am
Jorge-Montt-Gletscher die Nacht verbringen und erst am nächsten Tag die
Rückfahrt antreten.
Bild aliro: Aliro Marquez verkörpert Tortel wie aber noch mehrere Dutzend
andere hier ebenfalls. Und vielmehr Tortelaner gibt es gar nicht. Er gehört
zum Inventar dieses Ortes, und nichts kann ihn aus der Ruhe bringen, schon
gar keine Touristen.
Es ist aber eben doch etwas unvorhergesehens passiert, völlig unspektakulär
zwar, aber wohl äußerst typisch für dieses Land. Als wir noch vor 10.00 Uhr
von den Carabineros zurückkamen, war Aliro nicht dabei, sein Boot klar zu
machen, wie erwartet, sondern seine Kettensäge zu reparieren. Er lachte uns
freundlich an. Viel zu viel Wind, meinte er. Heute wäre es unmöglich, uns
zum fast 60 Kilometer entfernten Gletscher zu bringen. Zu gefährlich! Nur
wann bitte ist hier weniger Wind? Für meinen Geschmack gibt es immer zu viel
davon in Patagonien. Ich konnte keinen Unterschied zu gestern feststellen.
Wir sind also noch hier und harren der Dinge die da kommen. Was anderes
bleibt uns auch gar nicht übrig. Gegen den Wind ist selbst Georg machtlos!
________________________
Georg is not to stop! He really wants to leave to the Jorge-Montt-Gletscher today!
We went really early to the police station and everything worked out well: They checked our permits and the insurance, made copies from our routeplans, took pictures of us (see picture) … and just one hour later everything was done.
Because of the holiday yesterday all the gear is perfectly packed and we are really ready to go. Georg even convinced Aliro Marquez to leave today - the man with the boat (our host and probably the guy with the biggest belly in Tortel) – and Aliro promised, that we could leave around noon - he would stay with us overnight at the glacier and leaves the next day back to Tortel.
But the whole thing turned out different from what we thought. Nothing spectacular, but pretty typical for Patagonia: the time we came back from the police station Aliro did not prepare the boat for leaving but were fixing the chainsaw instead! And he was smiling at us when he saw our surprised faces: “To windy!” he said … there was no way to go the 60 km to the glacier by boat, to dangerous.
But - it’s always windy in Patagonia and I didn’t fell any difference to the wind yesterday … It’s just nothing we can do about it - wait and see. And even Georg has to capitulate in view of the wind …
Pictures:
left: Aliro Marquez – a typical Tortel guy, he is a down to earth and nothing upsets him - not even tourists
The police is taking pictures of us, so they can create “wanted” posters in case we get lost.
trotz des gestrigen Feiertages anläßlich der Entdeckung Amerikas, heute noch
zum Jorge-Montt-Gletscher zu schaffen. Ich war ja aus bekannten Gründen
diesbezüglich weniger enthusiastisch.
Trotzdem waren wir beide heute sehr zeitig auf den Beinen. Gleich unser
erster Termin bei der Polizei lief auch ganz reibungslos. Das Permit
wurde begutachtet, nach den Versicherungen gefragt. Man bat uns noch, alle
Karten und sämtliche Unterlagen im Rathaus von Tortel zu fotokopieren. Schon
nach einer knappen Stunde waren wir wieder draussen. Auch der zweite Termin
bei der Marine ging ähnlich flott über die Bühne.
Bild: Falls wir verloren gehen sollten, wissen die überaus freundlichen
Carabineros von Tortel wenigstens, ob sich die Suche auch lohnt.
Wir hatten gestern natürlich unsere Sachen fix und fertig gepackt, damit
wir auch sofort nach den Behördengängen abmarschbereit wären. Auch mit
Aliro Marquez, unserem Bootsführer, der ja gleichzeitig unser Hüttenwirt
und sicher der dickste Mann des Dorfes ist, hatte Georg alles klar
gemacht. Wenn wir mittags loskommen sollten, dann wäre das vollkommen
ausreichend, hatte uns Aliro gestern versprochen. Denn er würde mit uns am
Jorge-Montt-Gletscher die Nacht verbringen und erst am nächsten Tag die
Rückfahrt antreten.
Bild aliro: Aliro Marquez verkörpert Tortel wie aber noch mehrere Dutzend
andere hier ebenfalls. Und vielmehr Tortelaner gibt es gar nicht. Er gehört
zum Inventar dieses Ortes, und nichts kann ihn aus der Ruhe bringen, schon
gar keine Touristen.
Es ist aber eben doch etwas unvorhergesehens passiert, völlig unspektakulär
zwar, aber wohl äußerst typisch für dieses Land. Als wir noch vor 10.00 Uhr
von den Carabineros zurückkamen, war Aliro nicht dabei, sein Boot klar zu
machen, wie erwartet, sondern seine Kettensäge zu reparieren. Er lachte uns
freundlich an. Viel zu viel Wind, meinte er. Heute wäre es unmöglich, uns
zum fast 60 Kilometer entfernten Gletscher zu bringen. Zu gefährlich! Nur
wann bitte ist hier weniger Wind? Für meinen Geschmack gibt es immer zu viel
davon in Patagonien. Ich konnte keinen Unterschied zu gestern feststellen.
Wir sind also noch hier und harren der Dinge die da kommen. Was anderes
bleibt uns auch gar nicht übrig. Gegen den Wind ist selbst Georg machtlos!
________________________
Georg is not to stop! He really wants to leave to the Jorge-Montt-Gletscher today!
We went really early to the police station and everything worked out well: They checked our permits and the insurance, made copies from our routeplans, took pictures of us (see picture) … and just one hour later everything was done.
Because of the holiday yesterday all the gear is perfectly packed and we are really ready to go. Georg even convinced Aliro Marquez to leave today - the man with the boat (our host and probably the guy with the biggest belly in Tortel) – and Aliro promised, that we could leave around noon - he would stay with us overnight at the glacier and leaves the next day back to Tortel.
But the whole thing turned out different from what we thought. Nothing spectacular, but pretty typical for Patagonia: the time we came back from the police station Aliro did not prepare the boat for leaving but were fixing the chainsaw instead! And he was smiling at us when he saw our surprised faces: “To windy!” he said … there was no way to go the 60 km to the glacier by boat, to dangerous.
But - it’s always windy in Patagonia and I didn’t fell any difference to the wind yesterday … It’s just nothing we can do about it - wait and see. And even Georg has to capitulate in view of the wind …
Pictures:
left: Aliro Marquez – a typical Tortel guy, he is a down to earth and nothing upsets him - not even tourists
The police is taking pictures of us, so they can create “wanted” posters in case we get lost.
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