Expedition patagonisches Inlandeis 2009
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oct 25
Despacho #20
Publicado a las 13:27
Nach einer wirklich eisigen Nacht folgte wieder ein besonderer Tag, der
wie der gestrige bei uns nicht so schnell in Vergessenheit geraten wird.
Doch bei der Nacht müssen wir uns noch einen Moment aufhalten. Es ist
ziemlich beeindruckend, wie kalt es hier oben werden kann, und das im
Frühling. Wie beim Zelt sind wir auch beim Kälteschutz lauter Kompromisse
eingegangen. Gestern Nacht jedenfalls hab ich mich sehr nach einer
Daunenjacke und meinem warmen Schlafsack gesehnt, der einen bis minus 40
Grad locker warmhält. So kalt war es nicht, aber zur Hälte davon hat nicht
mehr viel gefehlt.
Bild campberge: Unser Camp gestern abend im letzten Sonnenlicht. Diese
Berge, die hier überall aus dem Eis ragen, sind unglaublich schroff und
zum größten Teil unberührt. Hier gäbe es noch eine Menge zu tun.
Als wir heute aufwachten, zeigte sich das Wetter immer noch von der guten
Seite. Die Sicht war nicht mehr ganz so toll wie gestern, aber das
besserte sich im Laufe des Tages noch. Die erste Flachetappe stand heute
nun an. Vielleicht würde ja der Wind sogar ausreichen, um zu segeln. Wir
beeilten uns wieder mit Frühstück und Einpacken, um ja das gute Wetter
so intensiv wie möglich zu nutzen. Heute wollten wir mal so richtig
vorwärts kommen. Ich hoffte im stillen mit vielleicht 15 Kilometern.
Bild ichundpulka: Einheit auf Einheit spulten wir ab, und es war
keineswegs einfach, mit Georg mitzuhalten. Mit einer Pulka über das Eis zu
gehen, ist er, ganz im Gegensatz zu mir, seit Jahren gewöhnt. Aber er war
wohl ganz zufrieden mit mir heute.
Wir schafften manchmal bis zu vier Kilometern pro Einheit also Stunde. Gegen
Abend kam dann sogar ein wenig Wind aus der richtigen Richtung auf. Wir
packten sofort unsere großen Segel aus, aber leider schlief das Lüftchen
gleich wieder ein. Als wir 18.30 Uhr beschlossen, unsere Segelversuche
aufzugeben und das Lager einzurichten, war die Stunde der Wahrheit gekommen.
Welche Distanz haben wir denn nun heute geschafft? Georg wollte erst im Zelt
nachschauen und spannte mich auf die Folter.
Bild schneeverwehungen: Ich kann mich nicht sattsehen an den grandiosen
Bergen um uns herum. Das patagonische Inlandeis bietet eben so viel mehr als
nur eine riesige Gletscherfläche, wo man von einer Koordinate zur nächsten
marschiert.
Wir haben heute 24 Kilometer hinter uns gebracht. Schon wieder war ich aus
dem Häuschen vor Freude. Wir sind aber auch bis zum Anschlag marschiert.
Doch das hat sich ganz offensichtlich auch gelohnt. Wer weiss, wie es
morgen aussieht. Von 20 Kilometern bis zum einem Sturmtag im Zelt
liegt hier womöglich nur eine einzige Nacht.
_____________________
The night was really really cold - probably 20 below – and it was followed by another “special” day we won’t forget.
The time we got up the weather was still good – not great, not to good sight.
But it would be our first day skiing on the plateau and maybe we even could us the para wings. We rushed with the breakfast and the packing to take the chance of the good weather.
We really wanted to make a good distance today.
And we did: sometimes up to 4 km per hour. In the afternoon a slight wind was picking up form the right direction, so we unpacked the para wings – but the wind was too low.
Nevertheless we accomplished 24 km today and Georg and I were happy about that, but we shouldn’t get too excited: As we know now, everything can change up here within hours – maybe tomorrow we got stocked again in a storm …
Picture top left: Our Camp in the last sunlight of the day. All the mountains are still untouched .. there is still plenty to explore
Picture top right: you got to move on and on and on. It’s not easy for me to keep Georgs speed. He is used to ski with a heavy pulka over the ice – I don’t!
But I guess he was quite satisfied with my achievement today…
Picture bottom left: I can’t get enough of this Patagonian landscape: I guess for everybody else it’s looking hostile, I think it’s pure beauty
wie der gestrige bei uns nicht so schnell in Vergessenheit geraten wird.
Doch bei der Nacht müssen wir uns noch einen Moment aufhalten. Es ist
ziemlich beeindruckend, wie kalt es hier oben werden kann, und das im
Frühling. Wie beim Zelt sind wir auch beim Kälteschutz lauter Kompromisse
eingegangen. Gestern Nacht jedenfalls hab ich mich sehr nach einer
Daunenjacke und meinem warmen Schlafsack gesehnt, der einen bis minus 40
Grad locker warmhält. So kalt war es nicht, aber zur Hälte davon hat nicht
mehr viel gefehlt.
Bild campberge: Unser Camp gestern abend im letzten Sonnenlicht. Diese
Berge, die hier überall aus dem Eis ragen, sind unglaublich schroff und
zum größten Teil unberührt. Hier gäbe es noch eine Menge zu tun.
Als wir heute aufwachten, zeigte sich das Wetter immer noch von der guten
Seite. Die Sicht war nicht mehr ganz so toll wie gestern, aber das
besserte sich im Laufe des Tages noch. Die erste Flachetappe stand heute
nun an. Vielleicht würde ja der Wind sogar ausreichen, um zu segeln. Wir
beeilten uns wieder mit Frühstück und Einpacken, um ja das gute Wetter
so intensiv wie möglich zu nutzen. Heute wollten wir mal so richtig
vorwärts kommen. Ich hoffte im stillen mit vielleicht 15 Kilometern.
Bild ichundpulka: Einheit auf Einheit spulten wir ab, und es war
keineswegs einfach, mit Georg mitzuhalten. Mit einer Pulka über das Eis zu
gehen, ist er, ganz im Gegensatz zu mir, seit Jahren gewöhnt. Aber er war
wohl ganz zufrieden mit mir heute.
Wir schafften manchmal bis zu vier Kilometern pro Einheit also Stunde. Gegen
Abend kam dann sogar ein wenig Wind aus der richtigen Richtung auf. Wir
packten sofort unsere großen Segel aus, aber leider schlief das Lüftchen
gleich wieder ein. Als wir 18.30 Uhr beschlossen, unsere Segelversuche
aufzugeben und das Lager einzurichten, war die Stunde der Wahrheit gekommen.
Welche Distanz haben wir denn nun heute geschafft? Georg wollte erst im Zelt
nachschauen und spannte mich auf die Folter.
Bild schneeverwehungen: Ich kann mich nicht sattsehen an den grandiosen
Bergen um uns herum. Das patagonische Inlandeis bietet eben so viel mehr als
nur eine riesige Gletscherfläche, wo man von einer Koordinate zur nächsten
marschiert.
Wir haben heute 24 Kilometer hinter uns gebracht. Schon wieder war ich aus
dem Häuschen vor Freude. Wir sind aber auch bis zum Anschlag marschiert.
Doch das hat sich ganz offensichtlich auch gelohnt. Wer weiss, wie es
morgen aussieht. Von 20 Kilometern bis zum einem Sturmtag im Zelt
liegt hier womöglich nur eine einzige Nacht.
_____________________
The night was really really cold - probably 20 below – and it was followed by another “special” day we won’t forget.
The time we got up the weather was still good – not great, not to good sight.
But it would be our first day skiing on the plateau and maybe we even could us the para wings. We rushed with the breakfast and the packing to take the chance of the good weather.
We really wanted to make a good distance today.
And we did: sometimes up to 4 km per hour. In the afternoon a slight wind was picking up form the right direction, so we unpacked the para wings – but the wind was too low.
Nevertheless we accomplished 24 km today and Georg and I were happy about that, but we shouldn’t get too excited: As we know now, everything can change up here within hours – maybe tomorrow we got stocked again in a storm …
Picture top left: Our Camp in the last sunlight of the day. All the mountains are still untouched .. there is still plenty to explore
Picture top right: you got to move on and on and on. It’s not easy for me to keep Georgs speed. He is used to ski with a heavy pulka over the ice – I don’t!
But I guess he was quite satisfied with my achievement today…
Picture bottom left: I can’t get enough of this Patagonian landscape: I guess for everybody else it’s looking hostile, I think it’s pure beauty
- Nombre: 2. Camp_ Plateau
- Elevación: +1369 m
- Latitud: 48° 46’ 13” Sur
- Longitud: 73° 32’ 0” Oeste
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