Expedition patagonisches Inlandeis 2009
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oct. 29
Dispatch #23
Published at 00:23
MESSAGE TO MARIO: PLEASE GET IN CONTACT WITH ALEX IN GERMANY:alex@quanok.com
Am liebsten wäre ich heute morgen gar nicht aus meinen Schlafsack gekrochen. Es stürmte und schneite, das konnte ich hören, und als ich doch aus dem Zelt
schaute, sah ich eine weiße Wand.
Dennoch begannen wir, zu kochen und packten unsere Sachen, um dann freiwillig in dieses patagonische Inferno rauszugehen. Noch an keinem anderen Tag auf
dieser Reise sind wir bei solch schlechtem Wetter aufgebrochen.
Bild oatsnack: Pause im Schneesturm. Die Oatsnackriegel bilden neben dem
berüchtigten Peronin mein Grundnahrungsmittel. Ich muss sie früh, tagsüber
mehrfach und abends auch noch mal essen. Aber sie geben Energie und machen satt.
Doch wie das eben hier so ist, auch auf das schlechte Wetter kann man sich nicht
verlassen. Nach zwei Stunden wurde es immer heller. Die Sonne bahnte sich
ihren Weg durch Wolken und Sturm. Der starke Wind, welcher noch immer aus Norden kam, schwächte sich ab. Rings um uns wurden endlich die Berge sichtbar, die beiderseits des Korridors, in dem wir uns gerade befinden, auf der Karte verzeichnet sind. Und ich konnte endlich mal wieder ein paar schöne Fotos
machen. Doch das angenehmste an dieser unerwarteten Wetterbesserung war die
Möglichkeit, bei bester Sicht und mit einem Hintergrund für die Fotos zu segeln.
Bild postbank: Heute wollte ich es nun wissen. Mir war alles egal. Diesmal
musste auch ich beim Segeln Fotos machen. Aus voller Fahrt fotografierten wir
uns gegenseitig.
Gegen Abend frischte der Wind dann wieder sehr stark auf, so dass es heute nur
eine relativ kurze, dafür aber umso schönere Segelstrecke wurde. Wir haben
uns heute etwa 5 Kilometer von den Parawings ziehen lassen und sind 12 Kilometer gelaufen. Doch der Fitz Roy hielt sich vor uns noch verborgen. Um ihn zu sehen, müsste es nun auch morgen einigermassen annehmbares Wetter und vor allem gute Sicht geben. Das wäre schon ziemlich unverschämtes Glück.
Bild lager: Dieses Bild habe ich vor wenigen Minuten gemacht. Es ist zwar
hundekalt und ein eisiger Wind weht immer noch aus Nord, aber dafür sehen wir
die Berge rings um uns, die jetzt immer höher werden.
Morgen werden wir, wenn das Wetter es zuläßt, bis auf die Höhe von Cerro Torre
und Fitz Roy kommen. Das wird der Höhepunkt unserer Tour über das
patagonische Inlandeis werden. Wenn wir allerdings nichts sehen können, dann
fällt dieser Höhepunkt schlicht und ergreifend aus. Das wäre wirklich schade.
In einer weiteren Etappe wollen wir anschliessend den Paso del Viento (Pass der
Winde) erreichen. Hier werden wir das Plateau des Inlandeises verlassen und
auf die Ostseite des Fitz Roy absteigen. Ingesamt haben wir für diese
Überquerung bis zu diesem Pass 20 Tage eingeplant, fünf weitere hätten wir auf
dem Eis aushalten können. Wenn nichts dazwischen kommt, werden wir drei Tage
früher als geplant den Paso del Viento erreichen. Aber ob wir wirklich
übermorgen dort ankommen oder schlechtes Wetter uns aufhält, oder ob wir noch
ein oder zwei Tage auf gute Sicht warten werden, oder ob womöglich noch ganz was anderes passiert, das kann ich abschließend erst berichten, wenn wir in El
Chaltén beim Bier sitzen.
_______________
I actually did not really want to crawl from my sleeping bag. It stormed and snowed, I could hear that and when I looked outside I saw a white wall.
Nevertheless we began to cook and packed our things to voluntarily “fight” this Patagonian Inferno. We never started in such bad weather before.
But this is Patagonia: you may not even rely on the bad weather. After two hours there it got brighter. The Sun came through clouds and storms. The strong wind, which was still from North weakened.. The mountains around us were finally visible. And I could finally take some beautiful photos.
At evening the wind became very strong again so today it was only a relatively brief, but all the more beautiful sailing. The Para wings dragged us about 5 kilometres today and in addition we “walked” another 12 km. But Fitz Roy was still hidden ahead. To see him, there needs to be reasonably acceptable weather and especially good visibility tomorrow. That would be a great fortune.
If the weather will allow it we will get close to the Cerro Torre and Fitz Roy tomorrow. This will be the highlight of our trip on the Patagonian ice cap. However, if we can see nothing, then this “event” simply fails. That would be really a pity.
In a further stage we then want to reach the “Paso del Viento” (the Pass of winds). Here we leave the plateau of the Patagonien Icecap and descend on the east side of Fitz Roy. We have scheduled 20 days total for this cross to this pass – with five more days on the ice just in case . If there will be nothing in between, we will achieve the Paso del Viento three days ahead of schedule.
But whether this will happen or not I just can report finally only if we sit in El Chalten with a beer in our hands.
Image up left: I took this picture a minute ago: although it’s really cold and an icy wind is blowing still from North but we can see the higher rising mountains
Image up right: Break in the snow storm. The Oat-Snack-Bars form my staple beside the notorious Peronin. I must eat them in the morning, several times during the day and in th evening. But they give energy and fill up.
Bottom image: Today I really wanted to give it a try and take pictures while sailing. With full speed we photographed each other.
Am liebsten wäre ich heute morgen gar nicht aus meinen Schlafsack gekrochen. Es stürmte und schneite, das konnte ich hören, und als ich doch aus dem Zelt
schaute, sah ich eine weiße Wand.
Dennoch begannen wir, zu kochen und packten unsere Sachen, um dann freiwillig in dieses patagonische Inferno rauszugehen. Noch an keinem anderen Tag auf
dieser Reise sind wir bei solch schlechtem Wetter aufgebrochen.
Bild oatsnack: Pause im Schneesturm. Die Oatsnackriegel bilden neben dem
berüchtigten Peronin mein Grundnahrungsmittel. Ich muss sie früh, tagsüber
mehrfach und abends auch noch mal essen. Aber sie geben Energie und machen satt.
Doch wie das eben hier so ist, auch auf das schlechte Wetter kann man sich nicht
verlassen. Nach zwei Stunden wurde es immer heller. Die Sonne bahnte sich
ihren Weg durch Wolken und Sturm. Der starke Wind, welcher noch immer aus Norden kam, schwächte sich ab. Rings um uns wurden endlich die Berge sichtbar, die beiderseits des Korridors, in dem wir uns gerade befinden, auf der Karte verzeichnet sind. Und ich konnte endlich mal wieder ein paar schöne Fotos
machen. Doch das angenehmste an dieser unerwarteten Wetterbesserung war die
Möglichkeit, bei bester Sicht und mit einem Hintergrund für die Fotos zu segeln.
Bild postbank: Heute wollte ich es nun wissen. Mir war alles egal. Diesmal
musste auch ich beim Segeln Fotos machen. Aus voller Fahrt fotografierten wir
uns gegenseitig.
Gegen Abend frischte der Wind dann wieder sehr stark auf, so dass es heute nur
eine relativ kurze, dafür aber umso schönere Segelstrecke wurde. Wir haben
uns heute etwa 5 Kilometer von den Parawings ziehen lassen und sind 12 Kilometer gelaufen. Doch der Fitz Roy hielt sich vor uns noch verborgen. Um ihn zu sehen, müsste es nun auch morgen einigermassen annehmbares Wetter und vor allem gute Sicht geben. Das wäre schon ziemlich unverschämtes Glück.
Bild lager: Dieses Bild habe ich vor wenigen Minuten gemacht. Es ist zwar
hundekalt und ein eisiger Wind weht immer noch aus Nord, aber dafür sehen wir
die Berge rings um uns, die jetzt immer höher werden.
Morgen werden wir, wenn das Wetter es zuläßt, bis auf die Höhe von Cerro Torre
und Fitz Roy kommen. Das wird der Höhepunkt unserer Tour über das
patagonische Inlandeis werden. Wenn wir allerdings nichts sehen können, dann
fällt dieser Höhepunkt schlicht und ergreifend aus. Das wäre wirklich schade.
In einer weiteren Etappe wollen wir anschliessend den Paso del Viento (Pass der
Winde) erreichen. Hier werden wir das Plateau des Inlandeises verlassen und
auf die Ostseite des Fitz Roy absteigen. Ingesamt haben wir für diese
Überquerung bis zu diesem Pass 20 Tage eingeplant, fünf weitere hätten wir auf
dem Eis aushalten können. Wenn nichts dazwischen kommt, werden wir drei Tage
früher als geplant den Paso del Viento erreichen. Aber ob wir wirklich
übermorgen dort ankommen oder schlechtes Wetter uns aufhält, oder ob wir noch
ein oder zwei Tage auf gute Sicht warten werden, oder ob womöglich noch ganz was anderes passiert, das kann ich abschließend erst berichten, wenn wir in El
Chaltén beim Bier sitzen.
_______________
I actually did not really want to crawl from my sleeping bag. It stormed and snowed, I could hear that and when I looked outside I saw a white wall.
Nevertheless we began to cook and packed our things to voluntarily “fight” this Patagonian Inferno. We never started in such bad weather before.
But this is Patagonia: you may not even rely on the bad weather. After two hours there it got brighter. The Sun came through clouds and storms. The strong wind, which was still from North weakened.. The mountains around us were finally visible. And I could finally take some beautiful photos.
At evening the wind became very strong again so today it was only a relatively brief, but all the more beautiful sailing. The Para wings dragged us about 5 kilometres today and in addition we “walked” another 12 km. But Fitz Roy was still hidden ahead. To see him, there needs to be reasonably acceptable weather and especially good visibility tomorrow. That would be a great fortune.
If the weather will allow it we will get close to the Cerro Torre and Fitz Roy tomorrow. This will be the highlight of our trip on the Patagonian ice cap. However, if we can see nothing, then this “event” simply fails. That would be really a pity.
In a further stage we then want to reach the “Paso del Viento” (the Pass of winds). Here we leave the plateau of the Patagonien Icecap and descend on the east side of Fitz Roy. We have scheduled 20 days total for this cross to this pass – with five more days on the ice just in case . If there will be nothing in between, we will achieve the Paso del Viento three days ahead of schedule.
But whether this will happen or not I just can report finally only if we sit in El Chalten with a beer in our hands.
Image up left: I took this picture a minute ago: although it’s really cold and an icy wind is blowing still from North but we can see the higher rising mountains
Image up right: Break in the snow storm. The Oat-Snack-Bars form my staple beside the notorious Peronin. I must eat them in the morning, several times during the day and in th evening. But they give energy and fill up.
Bottom image: Today I really wanted to give it a try and take pictures while sailing. With full speed we photographed each other.
- Name: 4. Camp_ Plateau
- Elevation: +1568 m
- Latitude: 49° 7’ 32” South
- Longitude: 73° 17’ 31” West
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