Expedition patagonisches Inlandeis 2009
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ott 09
Dispatch #5
Published at 23:15
Der knackige neue Slogan vom tapir, meinem Bergsportausrüster des
Vertrauens, war gestern auch für uns fast wörtlich zu nehmen. Die Tapire
meinen ihren Laden, in dem das Abenteuer beginnt. Unser Abenteuer begann
auch schon hier und zwar in Berlin. Es ist immer das gleiche, und da kann
man noch so viel reden und beschören beim Flugticket kaufen. Steht man
erst mal am check-in-Schalter, weiß niemand mehr von irgendwelchen
Absprachen. Wir hatten sechs Gepäckstücke angemeldet, darunter zwei Paar
Ski. Für uns beide alles in allem aber ohne Handgepäck 92 Kilo. Davon
sollten 46 Kilogramm frei sein, für die andere Hälfte waren 140 Euro
Gebühr ausgehandelt worden. Alles war genau besprochen. Aber natürlich
wußte die Dame am Schalter in Berlin Tegel von alle dem nichts. Wir müßten
für die 46 Kilo Übergepäck 690 Euro, also 15 pro Kilo bezahlen, meinte die
Dame freundlich. Doch bei Georg war es in diesem Moment mit der
Freundlichkeit vorbei, denn er hatte dieses Agreement ausgehandelt und das
hat ihm viele Telefonate und E-Mails gekostet. Er wollte augenblicklich
mit seinem Reisebüro telefonieren und machte Anstalten, ein riesengroßes
Fass aufzumachen. Es ging hin und her und endlich hatte er auch den
richtigen Mann am Telefon. Nach einer halben Stunde Nervenstreß hatten wir
es dann aber tatsächlich und wider Erwarten geschafft, dass Gepäck bis
Santiago de Chile einzuchecken, ohne zu viel bezahlt zu haben.
Bild: Georg bewacht unsere Gepäckmassen. Ich möchte mal wissen, wie wir das
ganze Zeug auf das Inlandeis rauf bekommen sollen!
In Santiago hatten wir dann das gleiche Problem. Das Gepäck war auch hier
angemeldet, aber wieder wußte niemand von irgendwas. Diesmal machte die
Dame am Schalter Probleme wegen der Anzahl der Gepäckstücke. Denn das
Gewicht hatten wir sicherheitshalber drastisch verringert. Dafür wog unser
Handgepäck jeweils mindestens 25 Kilo oder noch mehr. Bestimmt eine halbe
Stunde zogen wir uns den Zorn der hinter uns stehenden zu, ehe wir dann auch
hier unseren Willen durchgesetzt und einen halbwegs fairen Kompromiss
ausgehandelt hatten. Anschließend rannten wir auf dem Flughafen von einer
Ecke in die andere. Briefmarken für die Grusspostkarten besorgen, Geld
umtauschen, Geld für unser Übergepäck bezahlen und noch ein letztes Mal
die Mails checken. Dann mußten wir beide dringend noch etwas essen,
denn auf dem 14stündigen Flug von Madrid nach Santiago de Chile sind wir
beide gar kein bisschen satt geworden. Bei all diesen Aktionen behinderte
uns unser riesenhaftes Handgepäck ziemlich. Ich dachte ja, dass wir damit
niemals ins Flugzeug gelassen werden. Aber das funktionierte dann
seltsamerweise völlig stressfrei.
Nun ist es Freitagabend, und wir sind in Balmaceda eingetroffen. Von hier aus
geht es noch einmal 450 Kilometer mit dem Bus bis nach Tortel. Doch diese
achtstündige Busfahrt werden wir uns erst morgen antun. Heute wird erst mal
noch ein Bier getrunken und dann möglichst lange geschlafen.
________________________
Georg and Olaf finally reached Chile!
But before that, we both had a lot of trouble with checking in and picking up all the expedition gear. Six pieces with a total weight of 92 kg causes some confusion at the check in in Berlin and at the baggage claim in Chile. Of course, everything was organized with the airline in advance, but nobody knew anything about that at the counter. After Georg getting REALLY angry, everything was kind of working out pretty well.
Now it’s Friday Evening and we are in Balmaceda. From here we have to go another 450 km by bus to Tortel. But we start this 8 hour busdrive tomorrow. For now we will have a beer and hopefully we will get some sleep.
Picture: Georg is guarding our luggage pile!
Vertrauens, war gestern auch für uns fast wörtlich zu nehmen. Die Tapire
meinen ihren Laden, in dem das Abenteuer beginnt. Unser Abenteuer begann
auch schon hier und zwar in Berlin. Es ist immer das gleiche, und da kann
man noch so viel reden und beschören beim Flugticket kaufen. Steht man
erst mal am check-in-Schalter, weiß niemand mehr von irgendwelchen
Absprachen. Wir hatten sechs Gepäckstücke angemeldet, darunter zwei Paar
Ski. Für uns beide alles in allem aber ohne Handgepäck 92 Kilo. Davon
sollten 46 Kilogramm frei sein, für die andere Hälfte waren 140 Euro
Gebühr ausgehandelt worden. Alles war genau besprochen. Aber natürlich
wußte die Dame am Schalter in Berlin Tegel von alle dem nichts. Wir müßten
für die 46 Kilo Übergepäck 690 Euro, also 15 pro Kilo bezahlen, meinte die
Dame freundlich. Doch bei Georg war es in diesem Moment mit der
Freundlichkeit vorbei, denn er hatte dieses Agreement ausgehandelt und das
hat ihm viele Telefonate und E-Mails gekostet. Er wollte augenblicklich
mit seinem Reisebüro telefonieren und machte Anstalten, ein riesengroßes
Fass aufzumachen. Es ging hin und her und endlich hatte er auch den
richtigen Mann am Telefon. Nach einer halben Stunde Nervenstreß hatten wir
es dann aber tatsächlich und wider Erwarten geschafft, dass Gepäck bis
Santiago de Chile einzuchecken, ohne zu viel bezahlt zu haben.
Bild: Georg bewacht unsere Gepäckmassen. Ich möchte mal wissen, wie wir das
ganze Zeug auf das Inlandeis rauf bekommen sollen!
In Santiago hatten wir dann das gleiche Problem. Das Gepäck war auch hier
angemeldet, aber wieder wußte niemand von irgendwas. Diesmal machte die
Dame am Schalter Probleme wegen der Anzahl der Gepäckstücke. Denn das
Gewicht hatten wir sicherheitshalber drastisch verringert. Dafür wog unser
Handgepäck jeweils mindestens 25 Kilo oder noch mehr. Bestimmt eine halbe
Stunde zogen wir uns den Zorn der hinter uns stehenden zu, ehe wir dann auch
hier unseren Willen durchgesetzt und einen halbwegs fairen Kompromiss
ausgehandelt hatten. Anschließend rannten wir auf dem Flughafen von einer
Ecke in die andere. Briefmarken für die Grusspostkarten besorgen, Geld
umtauschen, Geld für unser Übergepäck bezahlen und noch ein letztes Mal
die Mails checken. Dann mußten wir beide dringend noch etwas essen,
denn auf dem 14stündigen Flug von Madrid nach Santiago de Chile sind wir
beide gar kein bisschen satt geworden. Bei all diesen Aktionen behinderte
uns unser riesenhaftes Handgepäck ziemlich. Ich dachte ja, dass wir damit
niemals ins Flugzeug gelassen werden. Aber das funktionierte dann
seltsamerweise völlig stressfrei.
Nun ist es Freitagabend, und wir sind in Balmaceda eingetroffen. Von hier aus
geht es noch einmal 450 Kilometer mit dem Bus bis nach Tortel. Doch diese
achtstündige Busfahrt werden wir uns erst morgen antun. Heute wird erst mal
noch ein Bier getrunken und dann möglichst lange geschlafen.
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Georg and Olaf finally reached Chile!
But before that, we both had a lot of trouble with checking in and picking up all the expedition gear. Six pieces with a total weight of 92 kg causes some confusion at the check in in Berlin and at the baggage claim in Chile. Of course, everything was organized with the airline in advance, but nobody knew anything about that at the counter. After Georg getting REALLY angry, everything was kind of working out pretty well.
Now it’s Friday Evening and we are in Balmaceda. From here we have to go another 450 km by bus to Tortel. But we start this 8 hour busdrive tomorrow. For now we will have a beer and hopefully we will get some sleep.
Picture: Georg is guarding our luggage pile!
- Name: Coyhaique
- Elevation: +350 m
- Latitude: 45° 34’ 36” South
- Longitude: 72° 4’ 4” West
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